...wie alles begann...
Wenn
man wie Michael Nährich in einer Stadt wie Bopfingen wohnt, ist es
für die restliche VW Scene nicht
weiter verwunderlich, dass dieser einen
Polo fährt.
(Ok, viele wissen jetzt nicht was dieser Satz bedeuten
soll, aber es gab mal eine Zeit, da war Bopfingen das Mekka aller Polofahrer.
Dort wurde über mehrere Jahre das größte Polotreffen überhaupt veranstaltet, mit
sage und schreibe 2400 Polos)
Mit dem Polo-Fieber infizierte Mike sich schon
1989 beim Polo-Treffen im Heimatstädtchen.
Damals 16 Jahre alt, träumte er nur noch
von Volkswagens kleinstem.
1993,
beim Ableisten seines Dienstes für Vater Staat, war dann ein Fahrzeug
dringend notwendig.
Mike wusste genau, was er wollte.
So
suchte er mit Hilfe seines Vaters nach einem gut im Futter stehenden Polo.
Die Wahl fiel auf einen marsroten Steilheck Bj.1983.
Langsam stattete er sein Fahrzeug nach seinem
persönlichen Geschmack aus. Ein Momo-Lenkrad, Drehzahlmesser, und
ein bißchen Motorlack brachten sportlichen Flair.
Im Dezember nahm er dann den ersten Kontakt zum
ortsansässigen Polo-Club auf und gab damit dem Drängen
seines Freundes "Mügge" nach, der selbst einen Polo fährt. Im
Frühjahr ging es weiter...
Ein
selbstgebrushter Tankdeckel, geflexte Federn, eine CL-Lippe vom Golf, Kamei
- Grillspoiler und ein englisches Rücklicht brachten Mike seinem Ziel
näher.
Vom VW-Forum brachte er noch Chrom mit. So fuhr
er zum ersten mal mit seinem eigenen Polo zum Polo-Treffen nach Bopfingen.
Voller
Enthusiasmus wartete er nun den Winter ab, um dann voll einzusteigen. Der
Grillspoiler flog raus, dafür wurde die Haube in Blech verlängert.
Türgriffe vom Audi 100 nahmen den Platz in der Polo-Türe ein
und die Radläufe wurden für Smoor-Felgen der Dimension 7x13''ET14
und 8x13''ET04 geweitet.
Dagegen
war das Verschließen sämtlicher Löcher in der Heckklappe,
sowie der Umbau auf Einarmwischer schon Standard. Dass Mike alle Schweißarbeiten
selbst durchführte ist wohl selbstverständlich.
Ein
...dietrich Spezialfahrwerk, bestehend
aus in Härte von außen verstellbaren Koni-Dämpfern und
H&R-Federn brachten den richtigen Straßenkontakt. Eine GT-Ausstattung
machte endlich Schluss mit kackbraunen Sitzen. Im März 1995 kam
dann der TÜV-Termin bei ...dietrich
in Münster, wo er gleich eine Frontscheibe mit Blaukeil, Rennsportspiegel
und weiße Blinkergläser mitnahm.
Die Wahl der neuen Farbe fiel auf Lachsorange, die in Onkels Lackiererei mit höchster Sorgfalt auf die Karosse gesprüht wurde. Die Stoßstangen, Spiegel, und der G40-Spoiler wurden ebenfalls eingefärbt. Auch hier arbeitete Mike mit vollem Eifer mit, denn bis zum VW-Treffen in Eschenbach waren es nur noch drei Wochen. Der Lohn für die ganze Arbeit war ein Pokal in Ochsenhausen.
Der
Winter brachte wieder viel Arbeit: Die Lösung für zu wenig Leistung,
war ein Röhm-Slalommotor. Dieser ist ein Meisterwerk für sich.
Der Unterbau ist fein säuberlich mit Thermolack lackiert. Mit Schottenölwanne,
erleichterter Schwungscheibe, polierten und erleichterten Pleuel und bearbeiteten
Kolben dreht das Triebwerk flott bis an seine Grenzen. Im Kopf sitzt eine
"Schrick" Nockenwelle. Die Ein-und Auslässe wurden geweitet, die Ventile
poliert. Durch abplanen des Kurbelwellengehäuse wurde die Verdichtung
erhöht. Die Digi-Jet Einspritzanlage erlaubt einen G-Kat, an dem eine
Sorg Motorsport Gruppe A Auspuffanlage
hängt.
Alle
Anbauteile wurden silberfarben pulverbeschichtet oder verchromt. Auch
die Federbeine wurden sandgestrahlt, und bekamen eine silberne Pulverschicht,
sowie neue Radlager. Nun konnte die neue Saison kommen. Doch leider lief
nicht alles nach Mike's Vorstellungen. Die Einspritzanlage erforderte noch
einen neuen Tank, mit eingebauter Benzinpumpe und die Hinterachse mit neuer
Bremsseil-Führung. Gevelsberg musste darum ausfallen. Dann ging es ab
an den Wörthersee... Es braucht darum auch nicht extra
erwähnt werden, saß die Lachssemmel in Eschenbach auf neuen
Vorderreifen stand. Castrop-Rauxel brachte eine Woche später noch
einen K&N Sportluftfilter. Zusammen mit der Golf Edition One Ausstattung
reichte es in Ochsenhausen immerhin für einen 5.Platz.
Im Winter 1998/99 ging es dem Innenraum an den Kragen, König Sportsitze und eine geile Hifi-Anlage nahmen ihren Platz ein. Die Felgen bekamen neuen Glanz und gebremst wird jetzt mit 4 Scheiben. Orange ist jetzt auch der Unterboden. Außerdem wurde die Digi-Jet Einspritzanlage gegen die Digifant ausgetauscht, die ja ursprünglich zum Motor gehörte. Im Laufe der Umbaumaßnahmen wurden noch neue Türen eines G40 mit Seitenaufprallschutz organisiert, und wieder mit Audi
Türgriffen versehen. Die Schweißarbeiten machte Mike ebenfalls wieder alleine, man lernt ja dazu. Da nun beide Türen schloßlos waren, konnte auch nicht mehr auf einen Zentralverriegelung mit Fernbedienung verzichtet werden. Es standen nun wieder einige Treffen auf dem Saisonplan. Kuchen war erst der Anfang. Doch bei der Fahrt nach Osnabrück brannte kurz nach Frankfurt der zweite Kolben durch. Hier möchte Mike gerne seinem Vater danken, der den Polo in einer Nacht- und Nebelaktion nach Hause brachte. Mike selbst fuhr mit seinen Clubkameraden weiter aufs Treffen. Bis Ochsenhausen war der Motor gerichtet (bis auf die Kolbenbearbeitung und das Hohnen des Zylinders natürlich alles selbst).
Da während der Saison 1999 auffiel, das Aufgrund des Schallpegels die Dachhaut des Polos sehr stark mitschwingte, wurde sie im Winter darauf mit Würth Dämmplatten, Anti-Dröhn Spray und Bauschaum gedämmt. Gleichzeitig wurde ein Lederhimmel in Original König-Material aufgezogen. Zu mehr fehlte in dem Winter die Lust.
Die Saison 2000 startete mit einer Nachtschicht in der Garage. Alle Scheiben, die halbe Elektronik und die Räder mussten noch montiert werden. Obwohl sich Mike Anfangs nicht dazu entschließen konnte, wollte er letztendlich doch zum GTI-Treffen nach Eisslingen fahren. Einige Wochen später war das Polo-Treffen in Kuchen.
Dann kam noch Würzburg und zur Krönung der Saison fuhr der ganze Club nach Eschenbach.
Die "Schraubersaison 00/01" führte endlich zum Abschluss des wahrscheinlich größten Projekts an der Lachssemmel. Das in Eigenregie vollkommen neu gestaltete Armaturenbrett im Italo-Design war endlich fertiggestellt. Mit viel GfK wurde das Cockpit von Hand laminiert und letztendlich mit blauem Leder überzogen. Sämtliche arbeiten an diesem Projekt machte Mike selbst, mit Ausnahme der Fräsarbeiten (...ein Dankeschön an Wolfi).
Verchromte Motorhalter nehmen ihren Platz ein.
Im Frühjahr 2001 wurde die Sorg Abgasanlage eingetauscht in eine hochglanzpolierte Edelstahlanlage von Jetex-Fortex.
Das Polo-Treffen in Kuchen war wieder mal der Saisonauftakt, gefolgt von Eschenbach, Pfakofen, Mittelschwaben und Ochsenhausen.
Das Jahr 2002 verging für Mike in der Garage. Gleich nach Saisonende 2001 baute er den Motor aus. Das Frontblech entfernte er professionell durch einen Punktschweiss-Bohrer, und ersetzte es durch ein Frontblech aus einem Originalen G40 Limited, das zuvor sandgestrahlt und spritzverzinkt wurde. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Mokul vom Polo-Club Ries.
Die Schweissnahten an den Längsträgern wurden nachgeschweisst.
Anschliessend verschweisste Mike noch sämtliche Löcher in der Spritzwand und die Aussparung für den Sicherungskasten, und entfernte die Halterung der Batterie.
Das gesamte Dichtungskit im Motorraum, sowie in den vorderen Radhäuser entfernte er.
Der gesamte Vorderbau wurde anschließend in Wagenfarbe lackiert. Selbst die Radhäuser strahlen nun in lachsorange.
Nachdem die Karosse soweit restauriert war, ging Mike an den Aufbau des Triebwerks.
Dafür suchte sich Mike einen G40 Motor aus einem 2er GT G40. Der Motor war erst vor 30 tkm auf das zweite Übermass gehohnt worden. Trotzdem wurde der Motor komplett zerlegt. Nach den gründlichen reinigen, wurde er in Wagenfarbe lackiert. Die Pleuel wurden gegen erleichterte und polierte ausgetauscht. Es wurden neue Hauptlagerschalen eingebaut. Der Lader wurde von "Schnell-Motorsport" mit Originalteilen überholt.
Nachdem der Motor soweit eingebaut war, musste Mike den Kabelbaum neu verlegen. Ziel war es, dass man von den Kabeln kaum was sieht.
Der Sicherungskasten und das Digifant-Steuergerät fanden ihren neuen Platz unter dem Armaturenbrett.
Da für diesen Vorgang das Armaturenbrett ausgebaut werden musste, entfernte Mike gleich noch die Teermatte im Fußraum, und lackierte das ganze. Einige Teppichteile wurden neu zugeschnitten und gekettelt.
Die Radläufe der Kotflügel wurden ca. 3cm tiefergesetzt, um eine bessere Optik zu erzielen.
Das Schrauberjahr 2003 verlief relativ ruhig, ausser dass der Filz des Heckausbaus durch blaues Kunstleder ersetzt wurde.
2005 startete mit der Teilnahme an der Tuning-World Messe am Bodensee, weitere Highlights waren das 7.Int- VW-Audi Treffen in Ochsenhausen, sowie das Tuning Weekend in Dettelbach.
Die Tuning-World 2006 Messe am Bodensee war leider im darauf folgenden Jahr die einzige Veranstaltung für die Lachssemmel. Dafür konnten aber die Smoor Felgen endlich gegen die lang ersehnten 3 tlg. Revolution Wheels im Classic Line Design getauscht werden. Somit hat Mike nach über 10 Jahren endlich die Felgen montiert, die eigentlich schon immer darauf gehört hätten. Die vorderen Abmaße verbreiterten sich also um ein Zoll, wobei die 5mm Distanzscheiben bauartbedingt entfallen konnten. Im Motorraum wurden noch einige Teile verchromt, und die selbstgefertigten verchromten Domstreben fanden ihren Platz.
2007 startete wieder mit der Teilnahme an der Tuning-World Messe am Bodensee. Dort erfreute sich die Lachssemmel am Besuch der Miss Tunig Janina-Kim.
Die Saison wurde massiv gestört, durch einen Motorschaden auf der Heimfahrt von den VW & Audi Days in Geiselwind.
Ein Pokal beim Treffen in Ochsenhausen entschädigte aber dafür.
2008 und 2009 verliefen ohne weitere Probleme mit dem einen oder anderen Treffen.
Die Lachssemmel wird noch viele Treffen besuchen.
...und
so heißt es : Man sieht sich 2010...
P.S. In der VW-Scene Ausgabe 2/1998 und 07/2006 findest Du auch noch Berichte über die Lachssemmel!